Publikationen

Politische Ausrichtungen russischer Neueinwanderer in Israel

I. Die Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion in Israel Seit dem Ende des Ost-West-Konfliktes und dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1989/1991 wanderten fast eine Million Menschen (1989-2007: 985.400 ) aus den ehemaligen Sowjetrepubliken nach Israel ein. Sie folgten einer früheren kleineren Gruppe (ca. 156.000 Personen) von Einwandern aus der Sowjetunion, die zwischen 1968 und 1980 nach Israel kam. Motivation wie auch Zusammensetzung dieser beiden Einwanderungswellen unterscheiden sich in mancherlei Hinsicht voneinander: Die erste Welle der 1970er Jahre setzte sich hautsächlich aus Dissidenten zusammen, die sich als Demokraten oder Zionisten der Unterdrückung ihrer jüdischen Identität durch das repressive Sowjetregime widersetzten, sogenannte "Refuseniks". Viele von ihnen verbrachten mehrere Jahre im Gefängnis ("Prisoners of Zion") und konnten nur aufgrund westlichen Drucks die Sowjetunion verlassen. Ihre Einwanderung nach Israel folgte einer gezielten und bewussten Entscheidung, was ihre schnelle Eingliederung erleichterte. Ihre Mehrzahl stammte nicht aus den russischen Kerngebieten der Sowjetunion, sondern aus dem Baltikum, dem Kaukasus und Zentralasien. Durch ihre schnelle Integration in die israelische Gesellschaft waren sie als bereits "Alteingesessene" in der Lage, den Neuankommenden in den 1990er Jahren unterstützend behilflich zu sein. (...)
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In: ORIENT III / 2009, S. 63-78.

Grundlinien der Abrüstungs- und Rüstungskontrollpolitik aus sozialdemokratischer Sicht

Rüstungskontrolle und Abrüstung - viele assoziieren diese Begriffe immer noch mit einer längst vergangenen Zeit, mit Gipfeltreffen der Supermächte in Wien und Reykjavik und der KSZE-Schlussakte von Helsinki. Es sind aber immer noch und seit neustem wieder ganz aktuelle Themen. Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung sind Kernpunkte sozialdemokratischer Außen- und Sicherheitspolitik. Während der Entspannungs- und Ostpolitik waren sie Instrumente der Krisenbewältigung und Plattform für einen institutionalisierten Dialog zwischen unterschiedlichen politischen Systemen und Weltanschauungen. (...)
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In: AK Sicherheitspolitik und Bundeswehr der NRW SPD, Newsletter 2/2009, S. 5-8.

Steinmeier Calls for U.S. to Withdraw Nukes

In an unprecedented statement for a German foreign minister, Frank-Walter Steinmeier last month called for the withdrawal of the U.S. nuclear weapons deployed in his country. Steinmeier told the German magazine Der Spiegel April 10 that "these weapons are militarily obsolete today" and promised that he would take steps to ensure that the remaining U.S. warheads "are removed from Germany." (...)
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Arms Control Association, Issue: May 2009

Schroeder's Iran Visit Could Help Improve Groundwork for Talks

Ex-Chancellor Gerhard Schroeder has been criticized for meeting Iran's president during his visit to Tehran last week. But some analysts say the trip could help defuse the dispute over Iran's nuclear program. Former Chancellor Gerhard Schroeder held talks with President Mahmoud Ahmadinejad in Tehran during a four-day visit to Iran last week. The trip has stirred controversy in Germany which is involved in pursuading the Islamic nation to give up its uranium enrichment program which the West suspects is being used to produce nuclear weapons. Schroeder's meeting with Ahmadinejad, whose past comments denying the Holocaust were widely condemned, have also riled Jewish leaders in Germany. (...)
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Deutsche Welle Iran, 24.02.2009

Schroeder informed German government before Iran visit

Gerhard Schroeder, the former German chancellor, informed the current German government before his trip to Teheran to meet with President Mahmoud Ahmadinejad, a Berlin spokesman said Monday. German Jewish leaders reacted with shock to the trip, because of the Iranian leader's previous denial of the Holocaust. Chancellor Angela Merkel's deputy spokesman, Thomas Steg, said there was no cause to criticize Schroeder. He said he assumed that Schroeder's remarks to Iranian leaders were in accord with German policy towards Iran. Schroeder's office has described the trip as a private one at the invitation of a friend, Majid Samii, who is an eminent Iranian-born neurosurgeon. Iran's Foreign Ministry also insisted it was not a political trip.
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EarthTimes, 23.02.2009

Liga der Demokratien

Nach dem Amtsantritt von Barack Obama am 20. Januar 2009 sollte sich Europa auf eine Neuausrichtung der amerikanischen Außenpolitik einstellen, die vor allem die engsten demokratischen Verbündeten stärker einbeziehen, aber auch in die Pflicht nehmen wird. Die Hoffnungen - ja die Euphorie, die sich mit dem ersten schwarzen US-Präsidenten verbinden - korrelieren dabei mit den unglaublich großen Schwierigkeiten und Herausforderungen vor denen Obama steht - innenpolitisch, was die Wirtschaftslage angeht, haushaltspolitisch, was die Finanzkrise betrifft und außenpolitisch, was die zwei Konflikte im Irak und in Afghanistan angehen, ebenso wie die vielen ungelösten Fragen im Nahen Osten und im Verhältnis zu Russland. Hierfür braucht er Partner und Freunde. Die Bedingungen für eine Wiederbelebung des transatlantischen Verhältnisses sind jedenfalls so gut wie lange nicht mehr. Auch die amerikanische Idee einer "Liga der Demokratien" könnte mit einer Neuausrichtung der US-Außenpolitik unter dem neuen Präsidenten eine Wiederbelebung erfahren. Ein solches "Bündnis der Demokratien" geistert seit geraumer Zeit sowohl auf republikanischer als auch auf demokratischer Seite durch die Gazetten. Diese solle die Vereinten Nationen "nicht verdrängen, sondern ergänzen" und immer dann tätig werden, wenn "diese versagen". Damit greift McCain stellvertretend eine Debatte auf, die sich seit dem Ersten Weltkrieg wie ein roter Faden durch die amerikanische Außenpolitik zieht. So machte Präsident Woodrow Wilson im April 1917 vor dem amerikanischen Kongress deutlich, dass "die Welt sicher für die Demokratie gemacht werden" müsse. Zudem plädierte er für die Gründung einer Liga der Nationen, denn "ein unverbrüchliches Zusammenwirken für den Frieden kann nur durch eine Partnerschaft demokratischer Nationen sichergestellt werden". (...)
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In: Vereinte Nationen 1/2009, S. 17-24.

German view of that "special relationship"

Europe could hardly wait for President Obama's inauguration. Yet the expectations placed on the new president are far too high, and are partly due to the longing for a contrast with George W. Bush. Hopes for a radical change in course are also caused to some degree by idealistic, wishful thinking in Europe regarding a multilateral American foreign policy. Nonetheless, the mood of optimism in the US is genuine, despite the crisis. And it is spreading to Europe. The signals in the field of disarmament and arms control, in particular, offer grounds for hope.(...)
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Fabian Society Blog, 19.02.2009

A European Model for New Common Security Institutions

Russia put forward a proposal for a new pan-European security architecture back in June 2008. It calls for a treaty that is binding under international law to be signed by all countries from "Vancouver to Vladivostok". In view of the continent's unsolved security issues, there is certainly a need to discuss possible ways to improve the European security architecture. The idea initially met with a muted international response, but attention has increasingly been paid to it since the war in Georgia. Cyprus, Italy, Spain, Germany and especially France have at least shown they are willing to discuss it. At the Meeting of NATO Foreign Ministers on 3 December, NATO also said it was open to a debate. What exactly is Medvedev proposing? What issues would be worth discussing and where are the stumbling blocks? And what are Russia's motives in putting forward its proposal? The Russian President justifies his proposal by saying that the existing European security architecture has not managed to implement the goal of the Charter of Paris for a New Europe, namely of creating a united, free and secure Europe. In order to do that, he suggests holding a pan-European summit with all countries from "Vancouver to Vladivostok". The goal would be to prepare and adopt a security treaty that would be binding under international law.
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Speech before the FES "Partnership with Russia in Europe", Potsdam, 09.02.2009

Die USA und die "Liga der Demokratien"

Die amerikanische Idee einer Allianz der Demokratien könnte mit einer Neuausrichtung der US-Außenpolitik unter dem neuen Präsidenten eine Wiederbelebung erfahren. Doch können Finanzkrisen - wie die gegenwärtige - und Konflikte - wie der in Irak nur in einem Bündnis der Demokratien bewältigt werden? Frieden durch Demokratisierung ist eine durchaus erfolgversprechende Strategie, die jedoch nicht außerhalb, sondern innerhalb des Systems der Vereinten Nationen verfolgt werden muss. Nach der Wahl von Barack Obama zum 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten, sollte sich Europa auf eine Neuausrichtung der amerikanischen Außenpolitik einstellen, die vor allem die engsten demokratischen Verbündeten stärker einbeziehen, aber auch in die Pflicht nehmen wird. Die Hoffnungen - ja die Euphorie, die sich mit dem ersten schwarzen US-Präsidenten verbinden - korrelieren dabei mit den unglaublich großen Schwierigkeiten und Herausforderungen vor denen Obama steht - innenpolitisch, was die Wirtschaftslage angeht, haushaltspolitisch, was die Finanzkrise betrifft und außenpolitisch, was die zwei Konflikte im Irak und in Afghanistan angehen, ebenso wie die vielen ungelösten Fragen im Nahen Osten und im Verhältnis zu Russland. Hierfür braucht er Partner und Freunde. Die Bedingungen für eine Wiederbelebung des transatlantischen Verhältnisses sind jedenfalls so gut wie lange nicht mehr, vor allem da Obama einen erheblichen Vertrauensbonus in Europa genießt. (...)
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In: Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte 1-2/2009, S. 73-75.

Expectations of and hopes for the new US government

I should like to begin by saying that the expectations which many Europeans have of the American presidential elections fundamentally changing Washington's foreign policy are not, in my opinion, going to be met. There will always be issues in the transatlantic relationship which will lead to discussions, differences of opinion and occasional quarrels. No matter who wins the election, we are not going to suddenly enter transatlantic paradise! Especially since the next President will be faced with far greater challenges than many of his predecessors in view of the dramatic crisis in the American financial system, comparable in scale only to the Great Depression of 1929. Regardless of the results of the elections, I therefore expect a return to multilateralism. Yet this also means that both John McCain and Barack Obama will call on the Europeans to take on more responsibility. Or, to put it in more concrete terms: the next President will expect greater support from the Europeans in Iraq and in Afghanistan. (...)
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Speech given before the Fabian Society (in cooperation with the FES), London, "America Votes, Europe responds", 08.11.2008

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