Für die Rettung des KSE-Vertragsregimes
AG Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung Anlässlich der einstimmigen Abstimmung der russischen Staatsduma für die Aussetzung des KSE-Vertrages erklärt der Sprecher für Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich: Das russische Parlament hat heute einstimmig für den von Präsident Wladimir Putin angekündigten Ausstieg aus dem Vertrag über Konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE) ab dem 12. Dezember 2007 gestimmt. Die westlichen Staaten müssen nun entscheiden, was ihnen dieser Eckpfeiler der europäischen Sicherheit künftig wert ist. Rüstungskontrollpolitik darf nicht zum Spielball nationalstaatlicher Interessen gemacht werden. Es muss alles dafür getan werden, den angepassten KSE-Vertrag (AKSE) zu ratifizieren und das KSE-Regime zu retten. Dazu bedarf es der Bewegung auf allen Seiten und die Fortsetzung des von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier in Bad Saarow begonnenen konstruktiven Dialogs. Die dort erwogene Möglichkeit eines schritt weisen parallelen Ratifizierungsprozesses des AKSE bei konsequenter gleichzeitiger Erfüllung der Istanbuler Verpflichtungen seitens Russlands muss konkretisiert werden. Auch wenn man die Befürchtungen Russlands im Hinblick auf die geplante US-Raketenabwehr und die Debatte um einen NATO-Beitritt von Georgien und der Ukraine ernst nehmen muss, stellt der Vorstoß von Präsident Putin eine unzulässige Vermengung zwischen der Raketenabwehr und dem KSE-Vertrag dar. Es liegt im Interesse Deutschlands und Europas, dass Russland auch weiterhin in das KSE-System eingebunden und der KSE-Vertrag als zentrales Element der rüstungskontrollpolitischen Vertrauensbildung in Europa erhalten bleibt. Die Verhandlungen sollten darüber hinaus durch weitere abrüstungspolitische Initiativen ergänzt werden.
Veröffentlicht:
Berlin, 07.11.2007