Israel und Syrien bestätigen Friedensgespräche
Gesprächskreis Naher und Mittlerer Osten Zur heutigen Äußerung von Ministerpräsident Olmert erklärt der nahostpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich: Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert hat erstmals indirekte Friedensgespräche mit Syrien unter türkischer Vermittlung bestätigt. Beide Seiten hätten ihren Willen zu Gesprächen in gutem Glauben bekundet. Ziel sei "ein umfassendes Friedensabkommen". Dies ist uneingeschränkt zu begrüßen und könnte dem Friedensprozess neue Impulse geben ? zumal die beiden Nachbarländer seit mehr als drei Jahren nicht mehr offiziell miteinander verhandelt haben. Die Einbeziehung Syriens ist ein Schlüssel für den Erfolg des nahöstlichen Friedensprozesses. Darauf hat auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier immer wieder hingewiesen und ? trotz innenpolitischen Widerständen ? unermüdlich dafür gearbeitet. Auch in Israel weiß man, dass die Ausgrenzung relevanter Akteure aus Friedensprozessen in die Sackgasse führt. Dazu passt auch, die Bestätigung des französischen Außenministers Kouchner, dass französische Emissäre Kontakt zur Hamas in Gaza aufgenommen hätten. Deswegen stellt sich die Frage, ob nicht grundsätzlich über die bisherige EU-Strategie gegenüber derartigen Bewegungen nachgedacht werden muss. Die SPD-Bundestagsfraktion begrüßt und unterstützt die israelisch-syrischen Verhandlungen und hofft, dass ein Friedensabkommen in greifbare Nähe rückt. Dafür muss sich aber auch Syrien bewegen. Dazu gehört, dass Damaskus die Destabilisierung des Libanon beendet und die in den Gefängnissen einsitzenden Oppositionellen und Menschrechtsaktivisten umgehend frei lässt.
Veröffentlicht:
Berlin, 21.05.2008