Reden

Plenarrede zum Jahresabrüstungsbericht der Bundesregierung

Sehr geehrter Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen,

es gibt keinen Zweifel: der nordkoreanische Atomwaffentest ist eine gefährliche Provokation und ein Irrsinn. Wir verurteilen das Verhalten Nordkoreas. Deshalb müssen wir heute Morgen über die nordkoreanische, aber auch über die iranische Atomkrise sprechen. Wir sollten allerdings ebenso deutlich machen: Abrüstung und Rüstungskontrolle gehören insgesamt wieder auf die internationale Tagesordnung. Eine effektive Rüstungskontrolle muss erneut zum Ordnungsprinzip der internationalen Beziehungen werden. (...)

 

Veröffentlicht: 
Berlin, 19.10.2006

Plenarrede zum Libanoneinsatz

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

unsere Fraktion wird heute über den Einsatz der Bundeswehr vor der libanesischen Küste nicht einheitlich abstimmen. Wie sollte das in dieser Frage auch möglich sein? Der Libanon-Einsatz ist nicht nur ein schweres, er ist auch ein außergewöhnliches Mandat. Das ist ein Mandat, das die Gefühle und das Gewissen aufwühlt. Unabhängig wie einzelne Kolleginnen und Kollegen gleich abstimmen werden - einige werden auch dann noch letzte Zweifel nicht bestreiten wollen.

Die Motive derjenigen, die mit "Nein" stimmen werden, sind vielfältig: Manche führen grundsätzliche Bedenken gegen einen militärischen Einsatz vor. Für manche kommt dagegen die ganze Anfrage zu früh. Wieder andere befürchten die Einbeziehung in Kämpfe. Einzelnen Abgeordneten sind die Einsatzregeln und das Mandat zu ungenau - und damit nicht ausreichend. (...)
 

Veröffentlicht: 
Berlin, 20.09.2006

Plenarrede zur iranischen Atomkrise

Als wir vor wenigen Wochen über die beiden vorliegenden Anträge hier debattierten, erweckte der Redner der Fraktion Die Linke, Herr Lafontaine, den Eindruck, dass demnächst mit Militärschlägen gegen den Iran zu rechnen sei. Er wiederholte auch den Vorwurf, dass die Bundesregierung in ihrer Haltung gegenüber der iranischen Atomkrise zerstritten sei. Beide Mutmaßungen waren nichts als haltlose Unterstellungen; natürlich, weil sie vorwiegend innenpolitisch motiviert waren. Das zeigt auch, wie Sie mit dem Thema umgehen: Sie verunsichern die Menschen, Sie senden missverständliche Signale an die Verantwortlichen im Iran und Sie schwächen die gemeinsame Haltung in der iranischen Atomkrise. Und dann kündigen Sie auch noch an, demnächst in den Iran reisen zu wollen, um dort zu vermitteln. (...)
 

Veröffentlicht: 
Berlin, 06.04.2006, Plenarprotokoll 16/32, S. 2752/2753

Abrüstung der taktischen Atomwaffen vorantreiben, Nuklearen Dammbruch verhindern

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

In den vergangenen Wochen haben wir häufig über die Rolle der Atomwaffen, die Krise der nuklearen Rüstungskontrolle und die Folgen für die internationale Politik gesprochen. Dies war richtig; denn es gab leider genügend Anlässe dafür.

Kollege Ulrich, die Lagerung von Atomwaffen in Deutschland ist ein weiterer Aspekt in diesem Zusammenhang. Ich finde aber, dass Sie mit Ihrem Antrag zu kurz gesprungen sind. Der Kollege Guttenberg hat bereits einige Zusammenhänge dargestellt. Ich möchte dem noch einiges hinzufügen. (...)

 

Veröffentlicht: 
Planardebatte, 10.03.2006, Berlin

Ben Wisch und die deutsch-algerischen Beziehungen

Sehr verehrter Herr Außenminister, sehr geehrte Frau Fuchs, liebe Anke, sehr geehrte Damen und Herren, Exzellenzen!

Es ist mir eine besondere Ehre und Freude heute mit Hans-Jürgen Wischnewski nicht nur einen großen Staatsmann und Politiker, sondern auch einen großen Freund Algeriens würdigen zu dürfen.

Allein aus Altersgründen kann ich nicht über persönliche Eindrücke von den Arbeiten zugunsten der algerischen Befreiungsbewegung berichten. Hans-Jürgen Wischnewski begann Ende der fünfziger Jahre mit seinem Engagement. Ich bin 1959 in Köln geboren. (...)

Veröffentlicht: 
Rede vor der Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin, 07.03.2006

Die Rolle Europas im Nahen Osten

Meine Damen und Herren, vielen Dank für die Einladung.

Ich freue mich sehr, heute an diesem historischen Tag vor Ihnen sprechen zu dürfen. Die konstituierende Sitzung des Parlaments ist ein großer Tag für Palästina und die palästinensische Demokratie. Ich hoffe, dass dieser 18. Februar ein Schritt in Richtung Frieden, Demokratie und Wohlstand für das palästinensische Volk bedeutet. (...)

Veröffentlicht: 
Vortrag vor der Friedrich-Ebert-Stiftung in Israel und Palästina, 18.02.2006

Aktuelle Fragestellungen und Entwicklungen in der Region Naher/Mittlerer Osten und Nordafrika

Der Nahe und Mittlere Osten steht vor einem gewaltigen Umbruch, der durch den Irak-Krieg noch weiter verschärft wurde. Die Region dürfte in den nächsten Jahren im Zentrum internationaler Ordnungsbemühungen liegen. Hier wird sich auch erweisen, ob die EU - zusammen mit den USA und Russland - in der Lage sein wird, eine gemeinsame und kohärente Politik zu entwickeln. Neben all den Problemen und Risiken ergeben sich auch neue Chancen für eine kooperative Sicherheitsstruktur des erweiterten Mittleren Ostens. (...)

Veröffentlicht: 
Rabat, 26.01.2006

EU-Interessen und deutsche Interessen im postsowjetischen Raum - Potenziale und Grenzen der Partnerschaft

Sehr geehrte Damen und Herren,

für die Einladung nach Moskau möchte ich mich ganz herzlich bedanken.

Die vergangenen Wochen und Monaten standen immer wieder im Zeichen der Beendigung des Zweiten Weltkriegs. Die Feierlichkeiten in der Normandie und in Moskau erinnerten an den militärischen Sieg über den deutschen Faschismus. Gleichzeitig gedachten wir der Verfolgung und Ermordung der Juden in Europa durch Deutsche. Der Bundespräsident besuchte Israel. In unmittelbarer Nähe zum Brandenburger Tor entstand eine Gedenkstätte an den Holocaust. Alle diese Ereignisse sind keine Schlusspunkte. Deutschland bekennt sich weiterhin zu seiner Verantwortung. Und wir arbeiten für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit ? im innern und gegenüber unseren Nachbarn. (...)
 

Veröffentlicht: 
Moskau, 24.05.2005

"Verbreitung der Kernwaffen verhindern und die nukleare Abrüstung stärken"

Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen,

in wenigen Wochen wird erneut über die Wirksamkeit des Atomwaffensperrvertrags beraten. Alle fünf Jahre findet diese Überprüfungskonferenz statt. Delegationen aus 189 Vertragsstaaten werden in New York Bilanz ziehen. Diese Bilanz wird nicht ohne Widersprüche sein können. Einerseits ist der Atomwaffensperrvertrag der Eckpfeiler in den weltweiten Bemühungen, die Verbreitung der Atomwaffen zu verhindern und die nukleare Abrüstung zu stärken. Nur noch Indien, Pakistan und Israel befinden sich außerhalb des Vertrages - Nordkorea hat seinen Austritt erklärt. Andererseits existieren noch immer weltweit über 28.000 Kernwaffen. Nach dem Ende des Ost-West-Konflikts wurde eine Chance vertan, die nukleare Abrüstung zwischen den Kernwaffenstaaten umfassend und unumkehrbar zu machen. Auch in Deutschland sind weiterhin taktische Atomwaffen stationiert. Und die anhaltende Krise um die Atomprogramme Nordkoreas und des Iran macht zudem deutlich, wie gefährdet das Nichtverbreitungsregime ist. (...)
 

Veröffentlicht: 
Berlin, 14.04.2005

Current Conflicts - Discussing Tasks for Regional and Interregional Conflict Prevention regarding the Korean Peninsula and the Nuclear Crisis

Sehr geehrte Damen und Herren,

für die erneute Einladung nach Shanghai danke ich Ihnen ganz herzlich. Ich bin gerne wiedergekommen und ich bin froh, Sie wieder zu sehen. Franz Müntefering, der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, hat mich gebeten, Ihnen seine besten Wünsche zu übermitteln. In wenigen Monaten wird Franz Müntefering die Volksrepublik China besuchen. Er freut sich bereits heute auf die offiziellen Gespräche und den Kontakt zu Menschen. Wir verbinden mit dem Besuch das Interesse, die Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern weiter zu vertiefen. (...)

 

Veröffentlicht: 
Rede auf dem III. Shanghai-Workshop on Global Governance, 14. März 2005

Seiten