Hammelrath strebt Direktmandat an

Die Sozialdemokraten in Bergisch Gladbach und Rösrath haben ihre Kandidatin für die Landtagswahl 2010 gekürt. Helene Hammelrath soll dieses Mal ein Direktmandat erringen.

Rhein-Berg - Mit 89 Prozent der Delegiertenstimmen zieht die Bergisch Gladbacher Vize-Bürgermeisterin Helene Hammelrath in den Landtagswahlkampf 2010. Im Wahlkreis 21 (Bergisch Gladbach / Rösrath) soll sie ihr Mandat, das sie 2005 über die Reserveliste holte, verteidigen. Ihr Gegenkandidat ist unter anderem der CDU-Abgeordnete Holger Müller, der 2005 direkt gewählt wurde. Hammelrath will ihm dieses Direktmandat abjagen, kündigte sie in ihrer Bewerbungsrede im Kreishaus an: "Ich will mit aller Macht um das Mandat kämpfen." Vor rund 50 Sozialdemokraten, von denen 35 stimmberechtigt waren, blieb Hammelrath die einzige Bewerberin um das Amt. Auf die entsprechende Frage von Unterbezirkschef Jürgen Wilhelm meldeten sich keine weiteren möglichen Kandidaten. Hammelrath hielt eine kämpferische Bewerbungsrede, in der sie der schwarz-gelben Landesregierung "sozialen Kahlschlag" und "miserable Politik" vorwarf. Sie legte einen Schwerpunkt auf den Bereich Bildung, die "mittlerweile zu einem Privileg der Wohlhabenden verkommen" sei. Die Bensbergerin mahnte Mindestlöhne an und sprach sich gegen die Verödung von Innenstädten aus. Die wahren Absichten der Bundes- und der Landesregierung würden sich aber erst nach der Landtagswahl zeigen, wenn sich "die vermeintlichen Steuergeschenke als Luftnummern entpuppen". Hammelrath: "Um einen Erfolg in NRW nicht zu beeinflussen, zeigt sich Ministerpräsident Rüttgers als Wolf im Schafspelz. Nach der Wahl wird er zubeißen." Ähnliche Töne schlug auch Gastredner Rolf Mützenich an, der für einen Kölner Wahlkreis im Bundestag sitzt: Der Ministerpräsident gehe nicht ehrlich mit den Leuten um.
 

Autor: 
Von N.N.
Veröffentlicht: 
Kölner Stadt-Anzeiger, 25.11.2009
Thema: 
Kandidaten zur Landtagswahl in NRW