Berlin macht Druck auf Putin

Nach der Freilassung von Kreml-Kritiker Michail Chodorkowski aus einem Straflager haben Außenpolitiker den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu mehr Rechtsstaatlichkeit aufgefordert. "Eine Reform der Justiz ist Herr Putin seinem Land weiterhin schuldig", sagte SPD-Fraktionsvize Rolf Mützenich der "Welt am Sonntag". Der CDU-Außenexperte Ruprecht Polenz sagte: "Die Willkür-Justiz in Russland bleibt bestehen. Dieses grundsätzliche Problem muss Präsident Putin lösen."

Chodorkowski traf am Samstag im Berliner Hotel "Adlon" seinen ältesten Sohn Pawel sowie seine Eltern Marina und Boris. An diesem Sonntag will sich der 50-Jährige bei einer Pressekonferenz in Berlin erstmals seit seiner Begnadigung öffentlich äußern. Der lange an der Freilassung mitarbeitende Russlandexperte Alexander Rahr sagte, Putin sei es "sehr wichtig, dass sich die deutsch-russischen Beziehungen normalisieren". Er setze weiter auf Deutschland, "und er will ein gutes Verhältnis zu Frau Merkel haben".
 

Autor: 
Von N.N.
Veröffentlicht: 
Welt am Sonntag, 22.12.2013
Thema: 
Chodorkowski