Gemeinsame Presseerklärung Rolf Mützenich und Ralph Brinkhaus zur Sanierung Kölner Synagoge

Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat gestern Abend im Rahmen der Haushaltsberatungen die denkmalpflegerische Umgestaltung der Synagoge „Roonstraße“ in Köln beschlossen und dafür 42 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Dazu geben die Vorsitzenden der Bundestagsfraktionen von SPD und CDU/CSU, Rolf Mützenich und Ralph Brinkhaus, folgende Erklärungen ab.

Rolf Mützenich:

“Wir haben ein wichtiges Signal für das jüdische Leben in Deutschland gegeben. Mit der Sanierung und Umgestaltung der Synagoge der ältesten jüdischen Gemeinde in Deutschland bekräftigen wir, dass jüdisches Leben einen festen Platz nicht nur in Köln sondern in ganz Deutschland hat – und zwar dauerhaft. Derzeit müssen wir leider wieder verstärkten Antisemitismus wahrnehmen, der durch Rechtsextremisten, Rechtspopulisten und auch Verschwörungstheoretikern angeheizt wird. Deswegen wollen wir den Jüdinnen und Juden deutlich unsere Solidarität zeigen. Mit dem heutigen Beschluss setzen wir eine klare Botschaft für jüdisches Leben, interreligiöse Zusammenarbeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland. Dass dies nun noch stärker von (meiner Heimatstadt) Köln aus geschieht, freut mich besonders.”

Ralph Brinkhaus:

„Mir ist es ein ganz besonderes Anliegen, jüdisches Leben in Deutschland zu fördern. Deshalb freut es mich, dass der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages beschlossen hat, insgesamt 42 Mio. Euro für die Sanierung der Synagoge der jüdischen Gemeinde in Köln bereitzustellen. Jüdische Gemeinden und ihre Synagogen haben einen festen Platz in unserer Gesellschaft.“

Zum Hintergrund:

Die jüdische Gemeinde in Köln ist die älteste Jüdische Gemeinde nördlich der Alpen und blickt zurück auf eine 1.700-jähirige Geschichte. Die 1899 errichtete Synagoge Roonstraße brannte in der „Reichspogromnacht“ 1938 aus, wurde 1959 wiederaufgebaut und ist seither im Wesentlichen unverändert. Neben dem mittlerweile aufgelaufenen Sanierungsbedarf ist die jüdische Gemeinde außerdem in den letzten Jahren erheblich gewachsen.

Ebenfalls thematisch einschlägig: Für das von der synagogischen Gemeinde Köln federführend betreute Projekt "321-2021: 1.700 Jahre jüdisches Leben" stocken wir die Mittel von 18,8 Mio. € um 5,7 Mio. € auf 24,5 Mio. € auf. Hintergrund ist die umfangreiche Antragslage (635 Projektskizzen) zahlreicher jüdischer und nicht-jüdischer Vereine und Institutionen.

Veröffentlicht: 
Berlin, 29.10.2020
Thema: 
Pressemitteilung