"Ich erwarte deutliche Worte"

Interview mit Stephan Oszváth
Veröffentlicht: 
rbb Inforadio, 24.09.2009
Thema: 
Zu den Beratungen des UN-Sicherheitsrates in der Frage des iranischen Atomprogramms

Stephan Oszváth: Der UN-Sicherheitsrat wird heute über das Atomprogramm des Iran beraten. Die fünf ständigen Mitglieder im Rat haben die Regierung in Teheran bereits aufgefordert, Klarheit über ihr eigenes Atomprogramm zu schaffen. Die USA sprechen sich in einem  Resolutionsentwurf gegen eine Weiterverbreitung von Atomwaffen aus. Eine Welt ohne Atomwaffen - was müsste dafür geschehen?
Vor allem müssten sich die Atommächte Russland und USA dafür einsetzen, sagt der SPD-Außenexperte Rolf Mützenich. Denn die verfügten schließlich über 95 Prozent aller Atomwaffen.

Er sei deshalb sehr dankbar, dass US-Präsident dieses Thema angesprochen habe und halte es für einen guten Schritt, die geplante Raketenabwehr in Mitteleuropa auszusetzen, so Mützenich.  Auch die Tatsache, dass Obama die UNO als Partner anerkenne, sei sehr positiv zu werten. Das sei bei seinem Vorgänger im Amt nicht denkbar gewesen. Von der heutigen Sicherheitsrats-Sitzung erwarte er deutliche Worte zur Abrüstung auch in Russland.

Ob Russland sich in der Atomfrage vom Iran abwenden werde, sei schwer vorherzusagen. Sicher sei aber, dass es eine existanzielle Frage für Russland sei, ob ein Nachbarstaat über Atomwaffen verfüge.  Deswegen werde Russlands Präsidetn Medwedjew schon darauf achten, dass der Iran in dieser Hinsicht nicht gefährlich werde.