Die Türkei und Deutschland

„Es ist kompliziert“ – so könnte das Verhältnis zwischen Deutschland und der Türkei als Beziehungsstatus benannt werden. Zwischen den Menschen aus beiden Ländern besteht eine tiefe Freundschaft. Viele Türken haben in Deutschland eine neue Heimat gefunden, die Türkei ist ein beliebtes Reiseziel, die wirtschaftlichen Verbindungen sehr intensiv und auch die politische Zusammenarbeit war sehr vertrauensvoll.

Trotzdem mehren sich Zweifel. Seien es das Referendum über eine Verfassungsänderung in der Türkei verbunden mit Auftritten von türkischen Politikern in Deutschland, der verwehrte Besuch von deutschen Soldaten in Incirlik durch Bundestagsabgeordnete, die Verhandlungen über einen Beitritt in die Europäische Union oder das Flüchtlingsabkommen. Der Putschversuch in der Türkei im Juli 2016 mit anschließenden Massenverhaftungen, Asylanträge von türkischen Militärs in Deutschland und Spionageaktivitäten verschärften die Lage. Hinzu kommt die Verhaftung von Journalisten, wie zum Beispiel Deniz Yücel oder Mesale Tolu. Es mehren sich berechtigte Zweifel an der Wahrung von Menschenrechten und Pressefreiheit in der Türkei.

Mit einer Veranstaltung will die SPD Langenhagen informieren und politisch einordnen. Dazu lädt sie am 22. August 2017 um 18:30 Uhr in die Kleinkunstbühne „daunstärs“, Konrad-Adenauer-Straße 15, 30853 Langenhagen, ein. Caren Marks, Bundestagsabgeordnete der SPD für Langenhagen und parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, und Rolf Mützenich, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion für die Bereiche Außenpolitik, Verteidigung und Menschenrechte, werden die aktuelle Lage in der Türkei und die Entwicklung der deutsch-türkischen Beziehungen bewerten. Dazu gehört eine Analyse der Lage und ein Blick in die Zukunft. Dabei soll auch die Frage der politischen Möglichkeiten betrachtet werden.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.