SPD-Vize geht auf Grünen-Chefin los
Die Kölner SPD will mit einem gestärkten politischen Profil in die anstehenden Wahlkämpfe ziehen. Am Wochenende stellten die Genossen ihre Kandidaten für die Landtags- und Bundestagswahl 2017 auf. Für Berlin sind es Martin Dörmann (er musste sich einer Kampfabstimmung stellen und holte 124 Stimmen, sein Rivale Christian Joisten 110), Elfi Scho-Antwerpes, Rolf Mützenich und Karl Lauterbach. Für den Landtag: Ingrid Hack, Lisa Steinmann, Gabriele Hammelrath, Andreas Kossiski, Jochen Ott, Susana dos Santos und Martin Börschel.
Doch auch die jüngste Vergangenheit treibt viele Spitzengenossen noch um. Der Anlass: Pascal Siemens, Vorstandsmitglied der Kölner Grünen und damaliger OB-Wahlkampfhelfer von Heriette Reker, hatte den damaligen SPD-Kandidaten Jochen Ott in eine Kausalkette gerückt, die von Äußerungen Otts über die Unterbringung von Flüchtlingen zu einer „aufgeheizten Stimmung“ bis zum Attentat auf Reker reichte. Die SPD tobte und hatte deutliche Distanzierungen zu einer Mitverantwortung von Ott verlangt. Doch Aussagen aus den Reihen der Kölner Grünen sorgen jetzt noch für Ärger. Mit Blick auf den Attentäter Frank S. hatte die grüne Fraktionschefin Kirsten Jahn geäußert: „Ob da jetzt dieser kranke Mensch davon stimuliert wurde, ist Spekulation. Es kann aber sein.“
SPD-Vize Rolf Mützenich ging am Samstag darauf ein. Die „Relativierung“ von Jahn – „Es kann aber sein“ – bringt ihn immer noch in Rage. „Dies ist an Niedertracht nicht zu überbieten“, erregte er sich auf dem Podium. Unterstellungen, die der SPD-Chef Jochen Ott erstragen müsse, wertete der Bundestagsabgeordnete als „Angriff auf alle Sozialdemokraten.“